Promovierende

Laura Marie Höss M.A.

FB 2: Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften

Institut für Geschichte, Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte

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Work S3|12 523
Dolivostraße 15
64293 Darmstadt

Forschungsinteressen

  • Infrastrukturgeschichte im urbanen Kontext
  • Infrastrukturen in Städten des globalen Südens
  • Informal Urbanism
  • Urbane soziale Bewegungen
  • (Stadt-)Planung als politische Praxis
  • Science & Technology Studies

Dissertationsprojekt

Infrastrukturtransformation in der Region Halle / Leipzig im Kontext von politischem Umbruch und Strukturwandel (1980 – 2000) (Arbeitstitel)


Die Stadt Leipzig war die einzige Großstadt der DDR, die seit den 1960er Jahren kontinuierlich an Einwohner*innen verloren hatte. Nach dem Ende der DDR setzte sich dieser Trend fort bzw. wurde durch die schlagartig einsetzende Deindustrialisierung, die so gut wie alle vormals relevanten Industrien betraf und einen massiven Verlust an Arbeitsplätzen zur Folge hatte, sogar noch verstärkt.

Diese Entwicklungen hatten Konsequenzen für die Infrastruktur der Region: zahlreiche Industrieanlagen waren mit Schließung der Industriestandorte überflüssig geworden, das Netz zu groß für die gesunkene Nachfrage. Andere Infrastrukturen waren zu dem Zeitpunkt hingegen nur unzureichend entwickelt. Dazu gehörten vor allem Kommunikationsinfrastrukturen wie Telefonleitungen und -anschlüsse.

Insbesondere die Stadt Leipzig versuchte dem Strukturwandel mit verschiedenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen entgegenzuwirken und dem Arbeitsplatzverlust in Chemieindustrie und Tagebau mit einer Stärkung des Dienstleistungs-, Banken- und Mediensektors zu begegnen. Prägnantestes Beispiel für den Versuch, den Wegfall von Industriearbeitsplätze durch den Ausbau des Dienstleistungssektors zu kompensieren und dafür bestimmte Infrastrukturen zu stärken, ist der Flughafen Leipzig Schkeuditz mit angrenzenden Logistikzentrum. Dieser ist inzwischen einer der wichtigsten Frachtflughäfen Europas.

Das Dissertationsprojekt untersucht die Transformation der Verkehrs-, Kommunikations- und Energieinfrastrukturen und geht der Frage nach, wie Deindustrialisierung, Strukturwandel und nicht zuletzt der politische Umbruch nach dem Ende der DDR, Infrastrukturen geprägt und verändert haben. Dabei stehen Fragen nach den wechselseitigen Zusammenhängen zwischen gesellschaftlichem bzw. wirtschaftlichem und technischem Wandel im Vordergrund; ebenso wie welche Rolle Infrastrukturen bei der Gestaltung dieser Transformationsprozesse spielten und welche räumlichen Auswirkungen als Folge dieser Veränderungen zu beobachten sind.

10/2013 – 05/2017 Master of Arts Historische Urbanistik, TU Berlin.
09/2011 – 09/2012 Studium an der Universidad de Salamanca, Spanien (ERASMUS-Stipendium).
10/2009 – 05/2013 Bachelor of Arts Geschichte, LMU München. Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte. Nebenfach: Politikwissenschaft.
Seit 10/2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte und Mitglied im Graduiertenkolleg KRITIS, TU Darmstadt.
03/2017 – 09/2019 Projektmanagerin bei Zebralog GmbH & Co KG, Agentur für crossmediale Bürgerbeteiligung, Berlin.
09/2016 – 02/2017 Projektassistenz bei Zebralog GmbH & Co KG, Agentur für Crossmediale Bürgerbeteiligung, Berlin.
10/2015 – 02/2016 Projektassistenz bei Urbanizers – Büro für städtische Konzepte, Berlin.
04/2014 – 03/2016 Studentische Mitarbeiterin, Redaktion ZEIT ONLINE, Berlin.

„Un/Bundling of Infrastructure Systems in Transformation Processes. Conceptual conclusions from empirical findings: the case of the transformation of energy and transport infrastructures in Leipzig 1980-2000“. Vortrag bei der Konferenz „Critical Infrastructure Interdependencies: A ‘System of Systems’ Approach“ des Graduiertenkollegs KRITIS, TU Darmstadt, November 2023.

„Infrastruktur und kommunale Verwaltung in Transformation“. Vortrag bei der Auftaktkonferenz der Forschungsstelle Transformationsgeschichte (Uni Leipzig) (wird in neuem Tab geöffnet) zusammen mit dem Forschungsverbund „Wendezeiten“ der Hans-Böckler-Stiftung, Leipzig, Dezember 2022. Conference Report bei HSozKult

„Strukturwandel durch Digitalisierung: Armutsfalle oder Wachstumsmotor? Stadtentwicklung und lokale Wirtschaftspolitk in Leipzig, postwende“. Vortrag beim XI. Internationaler Förder-Kongress „Junge Wissenschaft und Wirtschaft“ der Schleyer-Stiftung und dem ifo-Institut, München, Juni 2022.

„From Bust to Boomtown? Post-Socialist Urban Transformation and Neoliberal City Management in the Context of the Deindustrialisation of the Central German Lignite Area After the “Wende”: The Case of Leipzig 1980 – 2000.“ Vortrag bei der Konferenz „From Boom to Bust: The History of Industrial Regions (1870-1970 and beyond)“, Université de Luxembourg, Juni 2022. Conference Report bei HSozKult

„Zwischen Kontinuität und Veränderung: Infrastrukturtransformation in der Region Leipzig im Kontext von politischem Umbruch und Strukturwandel (1980 – 2000)“. Vortrag im Kolloquium des Lehrstuhls für Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts (Prof. Dirk van Laak), Universität Leipzig (online), November 2021.

„Changing the System, Changing the City? Infrastructural Transformation in Leipzig and its Spatial and Temporal Implications after the »Wende«“. Vortrag bei der Konferenz „Transformation of Infrastructure Systems“ des Graduiertenkollegs KRITIS, TU Darmstadt (online), November 2021.

„Partizipation und Stadt“. Workshop am Center for Metropolitan Studies, TU Berlin, 2019.

„Bürgerbeteiligung als Bestandteil kommunaler Planungspraxis“. Workshop an der Europäische Akademie Berlin, 2018