
M.A. Raphael Longoni
Mitglied des Graduiertenkollegs KRITIS von 10/2019 bis 07/2023
Institut für Geschichte, Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte
Kontakt
longoni@kritis.tu-...
work +49 6151 16-57444
Work
S3|12 511
Residenzschloss 1
64283
Darmstadt
Forschungsinteressen
- Stadtbau des Mittelalters
- Infrastrukturgeschichte
- Disaster Studies
- Umweltgeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit
- Klimageschichte und historische Hydrologie
Dissertationsprojekt
Kommunale Raumpolitik, technische Infrastrukturen und ihre Kritikalität in Freiburg i. Ü. 1350-1550 (Arbeitstitel)
(wird in neuem Tab geöffnet)
Poster
Die Debatte um kritische Infrastrukturen wurde in den 1960er-Jahren von Militär- und Ingenieurwissenschaften eingeleitet und erlebte unter dem Einfluss von Sozialwissenschaften in den kommenden Jahrzehnten einen Aufschwung. Die Frage nach systemischen Zusammenhängen in und um vernetzte soziotechnische Anlagen konzentrieren sich allerdings bis heute auf das 19. und 20. Jahrhundert, während traditionellere Forschungsbereiche wie z. B. die Altwege-, Mühlen- oder Festungsbauforschung zwar schon vor der Antike ansetzen, sich aber allzu oft auf technische und künstlerische Aspekte beschränken. Am Beispiel der spätmittelalterlichen Stadt Freiburg i. Ü. am Übergang zur Neuzeit sollen Grundlagen für eine städtische Infrastrukturgeschichte der Vormoderne erarbeitet werden, indem die Anwendbarkeit und Nützlichkeit analytischer Systemkonzepte wie Transformation, Zirkulation, Vulnerabilität und Kritikalität getestet werden. Das Projekt nimmt sich vor, die kommunale Tätigkeit im Bereich Infrastrukturbau innerhalb der Stadtmauern genauer aufzuarbeiten. Es geht erstens darum, die raumzeitliche Entwicklung von Verteidigungsanlagen, Gassen und Plätzen, dem Wasserleitungsnetz, Flussbauten, Amtsgebäuden sowie Waffen- und Materiallagern nachzuzeichnen. Diese Entwicklungen sollen zweitens als Grundlage dazu dienen, räumliche Ordnungskonfigurationen und die Raumpolitik der Stadtregierung zu untersuchen. Vor diesem Hintergrund wird drittens die Rolle ermittelt, die solche Infrastrukturen bei ausgewählten Krisen wie Kriegsereignissen, Flusshochwassern, Bränden und Versorgungsengpässen eingenommen haben.